Professor Gertrude Schneider, geb. Hirschhorn (Jahrgang 1928) wurde als Dreizehnjährige mit ihren Eltern und ihrer jüngeren Schwester im Februar 1942 aus Wien nach Riga deportiert und überlebte.


Sie führte Tagebuch und dokumentierte präzise die grausamen Umstände des Ghettolebens. Allerdings schrieb sie nicht nur über die Opfer, die selbstlosen Helden und tragischen Märtyrer. Sie notierte genauso das alltägliche Leben und Überleben und auch, dass es selbst dort im Schatten des Todes Momente von Glück, Liebe und Poesie gab.
Viele Jahre später in den USA, als ausgebildete Historikerin hat die Autorin dann systematisch alle Dokumente, Zeugenaussagen und Erinnerungen zum Rigaer Ghetto und zur Geschichte der verfolgten deutschen, österreichischen und tschechischen Juden gesichtet und zum Thema ihrer wissenschaftlichen Arbeit gemacht.
Die hier niedergeschriebene Mischung aus unbefangener, präziser Erinnerung eines jungen Mädchens, also einer Zeitzeugin, und die gleichzeitige akribisch und methodisch kontrollierte Einordnung von Fakten der Forschung zum Holocaust durch eine Historikerin machen den besonderen Charakter dieses Buches aus.