Julius (Judl) Katz
Name | Julius (Judl) |
Surname | Katz |
Birthdate | 27.03.1892 |
Birthplace | Wilna |
Town | Lehrte |
Last Address | Königstraße 31 |
Transport | Hamburg - Schleswig-Holstein, 06.12.1941 |
Description | Überlebte den Holocaust gemeinsam mit seiner Fraue Masche (Mascha) Katz (geb. Chabas). Aussage vom 19. Mai 1949 gemeinsam mit seiner Ehefrau, worin sie Major Lange, Rudolf Seck und Kurt Migge schwer belasten. Berichtet, dass Anfang 1942 auf freiem Felde im Jungfernhof in etwa 600 Tote lagen und dies dazu führte, dass die Letten sich über die Krankheitsgefahr beschwerten. Aufgrund der Witterunsgbedingungen und des gefrorenen Bodens war das Begraben der Leichen unmöglich, weshalb Seck eine Sprengkolonne des Militärs anrücken ließ - doch auch diese bekam die Erde nur teilweise gelockert. Lagerkommandant Seck bestimmte nun die stärksten Häftlinge, unter anderem Julius, zur Verscharrung der Leichen. Da diese mittlerweile am Boden festgefroren waren, mussten die Körper mit Pieke und Hacke ausgehoben werden, wobei auch viele Tote förmlich zerstückelt wurden. Seck beobachtete diesen Prozess genau und fand Gefallen und Lob für diese makabere Arbeit. Vor einer Arbeitspause drohte er den Männern, dass er sie - wenn diese nach der Pause nicht wieder spalier standen - lebendig in die Kaule werfen ließe. Den beteiligten der Leichenverscharrung ließ Seck zusätzliche Verpflegung vom Judenältesten geben. Aus Angst nahmen sie diese Extrazubusse in Form eines Stücks Brot und einer Stück Wurst an, doch kaum einer der Männer hat diese gegessen. |
3/2240 Archiv, Zeugenaussage von den Eheleuten Judl & Masche Katz vom 19. Mai 1949, S.103f